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AutorenbildAntje Przyborowski

My home is my castle?

Jeder trauert anders. Wie unterschiedlich Menschen auf ihren Verlust reagieren können, lässt sich gut am Beispiel der eigenen Wohnung sehen. Die einen ziehen sich zurück und fühlen sich nur noch in ihren eigenen vier Wänden sicher vor den Einflüssen einer Außenwelt, die sie jetzt gerade überhaupt nicht ertragen können. Alles, was draußen ist, ist potenziell bedrohlich, nicht kontrollierbar. Und seinen es nur die mitleidigen Blicke von Nachbarn, Freunden und Bekannten.


Für andere wiederum ist der Anblick der eigenen – z.B. um den verstorbenen Partner leereren – Wohnung schier unerträglich. Sie halten es nicht darin aus, wollen nur noch weg. Weg von den Erinnerungen, weg von den leeren Räumen. Manche fangen schon an zu zittern, wenn sie sich ihrer Wohnung überhaupt nur nähern, weil sie dann die Gefühle, die mit dem Tod des geliebten Menschen zusammenhängen, schier überrollen. Es kommt dann alles wieder hoch.


Deshalb ist es in der Begleitung von Trauernden – egal ob durch Angehörige oder Trauerbegleiter – so wichtig darauf zu schauen, wo der Trauernde sich besser fühlt, wo er Sicherheit verspürt. Viele Trauernde benötigen auch Zeit, um zu erkennen, was sie tatsächlich brauchen, um mit der aktuellen Situation besser zurecht zu kommen. Ein „Da musst du durch!“ oder „XY hat das auch geschafft“ ist dann nicht hilfreich.


Niemand, der nicht selbst in dieser Situation war, kann auch nur annähernd beurteilen, wie es dem Trauernden jetzt geht. Was er fühlt. Was er braucht. Aber wir können da sein, den Schmerz aushalten, unterstützen, begleiten. Damit kein Trauernder allein da steht in dieser schweren Zeit.


Achte auf dich.



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